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Bild: OscarLoRo, stock.adobe.com

Gold - Mythos und Realität

Zeit

18:00 - 19:30

Veranstaltungsort

Hofstrasse 22
6300 Zug

Treffpunkt

Aula Wilhelm-Gebäude

Der Mythos und die gesellschaftlich-kulturelle Bedeutung von Gold stehen im Widerspruch zur sozialen und ökologischen Problematik beim Abbau. Der Abend vermittelt eindrückliche Lösungsansätze zum nachhaltigen Umgang mit dem begehrten Rohstoff Gold.

BodenSchätzeWerte

Die Schweiz ist mit vier der weltweit grössten Goldraffinerien führend in der Raffination, Verarbeitung und im Verbrauch von Gold. Geschätzte zwei Drittel des weltweit gewonnenen Goldes werden in der Schweiz veredelt. Diese privilegierte Stellung im Goldmarkt baut auf einer langen Tradition, die auf politischer und wirtschaftlicher Stabilität, Rechtssicherheit, und einer günstigen Position als Handelsknotenpunkt beruht – alles entscheidende Faktoren im Edelmetallsektor. Zudem ist in der Schweiz veredeltes Gold für seine hohe Qualität in einer Reinheit von 99,99 Prozent bekannt.

Die Schweiz spielt also eine entscheidende Rolle im weltweiten Goldgeschäft. Was aber unternehmen Schweizer Firmen und Institutionen, um ihrer Verantwortung in Bezug auf Fairness, Gesundheit und Nachhaltigkeit vom Goldabbau bis zum fertigen Schmuckstück gerecht zu werden? Wie sieht die Goldschmiede-Branche in der Schweiz aus und wie funktioniert der Markt. Gibt es faires Gold aus ökologischen Quellen? Antworten darauf geben die drei Experten des Abends.

Die Schweiz schürft «Better Gold»

Nils Krauer, Regionalberater «Better Gold Initiative» (BGI), spricht über das erfolgreiche Pionierprojekt, das die Produktion von fair und nachhaltig abgebautem Gold von kleinen Minen und Bergbaukooperativen in Peru und seit März dieses Jahres auch in Kolumbien und Bolivien unterstützt. Die Initiative setzt wichtige Sozial- und Umweltprojekte für die Bergbaugemeinschaften vor Ort um. Besonders die lokalen Goldmineure im Kleinbergabbau arbeiten dank ihr unter besseren Produktions- und Lebensbedingungen. Die öffentlich-private Partnerschaft vereinigt seit 2013 das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit den Hauptakteuren des Schweizer Goldsektors (Raffinerien, Uhrmacher, Juweliere und Finanzinstitute). Sie hat sich zum Ziel gesetzt, im Goldkleinbergbau verantwortungsvolle und transparente Wertschöpfungsketten zu schaffen. Der Testlauf mit Peru verlief erfolgreich. Mit der Ausweitung auf Kolumbien und Bolivien in diesem Frühling soll ein Anstieg der Goldmenge erzielt werden. Das «Better Gold» soll künftig unter verantwortungsvollen Bedingungen im Kleinbergbau produziert und direkt in die Schweiz geliefert werden.

Kein Minengold für Schmuckstücke

Christoph Minder, Vertreter eines Innerschweizer Edelmetall-Halbzeug-Produzenten, vertritt das Schweizer Label Oekogold mit Sitz in Zug. Schweizer Goldschmiede und Bijouterien versprechen mit dem Oekogold-Label, dass für ihren Schmuck keine Edelmetalle direkt aus der Mine kommen, sondern als sekundäre Rohstoffe aus Quellen stammen, die Edelmetalle wie Gold, Palladium, aber auch Kupfer und Silber mittels Recyclings gewinnen. Im Gegensatz zum Minengold, ob fair oder nicht, werden so keine Lebensgrundlagen mehr zerstört. Keine Arbeitsschritte werden in Drittweltländer ausgelagert. Die Menschenrechte werden respektiert – und zwar vom Ankauf und der Rezyklierung des Altgoldes über die Herstellung des Rohmaterials bis zum Verkauf des neuen Schmuckstücks.

Die Diskussion wird von Jessica Zanetti, MSc Human-Geographie und Lehrdiplomsstudentin, moderiert.

Im Anschluss daran folgt die Kurzpräsentation eines Filmprojekts von Jessica Zanetti zum Thema Gold mit dem Ziel, die Verantwortlichen im Goldgeschäft der Schweiz und auch in Burkina Faso für die Lebenslage der lokalen Minenarbeiter zu sensibilisieren. Referent Nils Krauer präsentiert sein neu erschienenes Buch «Vom Goldgräber zum Millionär?»

Geeignet für

Alter:
  • 14-18
  • 18+
  • 20-40
  • 55+

Aktivität

Inhalt: einfach

Interaktivität: aktiv/passiv

Drinnen/draussen: drinnen

Kategorien

  • Rohstoffe
Der Eintritt ins Museum ist ab 17 Uhr frei.
Vor der Veranstaltung findet um 17 Uhr im Museum für Urgeschichte(n) eine kurze Einführung in die Sonderausstellung «BodenSchätzeWerte» statt. Nach der Einführung kann die Ausstellung bis 18 Uhr individuell besucht werden.
Sprachen: Deutsch
Wetterabhängig? Nein
Kostenpflichtig? Nein